Pleiten, Pech und Pannen: So könnte man die bisherige Saison des SV Scherpenberg, der vor der Serie als Mitfavorit an den Start ging, in der Landesliga 2 am Niederrhein beschreiben.
Nach dem jüngsten 2:2-Remis gegen die SG Schönebeck bleibt festzuhalten, dass es für die Moerser nur einen Sieg aus den letzten neun Partien gab. Seit drei Spielen ist man sieglos und kassierte dabei satte zehn Gegentore.
Und da wären wir schon beim Thema Verletzungspech. Unter der Woche verpflichtete der SVS Torhüter Nummer fünf in der laufenden Saison. Der Grund: Bis auf Julian Geitz, der gegen Schönebeck auch im SVS-Gehäuse stand, sind mit Martin Hauffe, Fynn Müller und Jamie van Dornick gleich drei Keeper verletzt.
So nahm der Landesligist den vereinslosen Malik Abid-Eddine bis zum Jahresende unter Vertrag. Der 21-jährige Gelsenkirchener war in der Vergangenheit für TuS Bövinghausen, TSG Sprockhövel, ETB Schwarz-Weiß Essen und in Frankreich für SC Toulon aktiv.
"Wir mussten aufgrund der verletzten Torhüter noch einmal reagieren. Martin Hauffe, der sich zuletzt verletzt zur Verfügung gestellt hatte, musste sich diese Woche auch verletzt abmelden. Die Verletzung ist wieder schlimmer geworden und machte einen Einsatz am Sonntag gegen Schönebeck unmöglich. Bei Julian Geitz hat die Physio-Abteilung um Jörn Becker einen super Job gemacht. Er konnte zum Glück wieder spielen. Dennoch mussten wir reagieren und einen weiteren Torhüter verpflichten. Malik war seit zehn Tagen im Training und hat einen guten Eindruck hinterlassen. Wir haben nun wieder zwei Torhüter im Kader, die einsatzfähig sind. Ich habe noch nie eine solche Verletzungsmisere auf der Position erlebt - Wahnsinn", erklärt Sven Schützek, Sportchef in Scherpenberg.
16 Punkte aus 13 Spielen: Sowohl Manager Schützek als auch Trainer Christian Mikolajczak haben sich die Spielzeit erfolgreicher ausgemalt. "Wir sind alle etwas enttäuscht. Aber ich kann der Mannschaft nach dem 2:2 gegen Schönebeck keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben alles rausgehauen. Wir sind eben eine neue Truppe, die einfach Zeit braucht. Wir merken auch, dass wir immer besser zueinander finden und das wird auf Strecke auch Früchte tragen. Wir müssen jetzt bis zur Winterpause noch ordentlich punkten, uns dann zusammensetzen, analysieren, eventuelle Korrekturen vornehmen und noch einmal angreifen", betont der Ex-Profi.
Weder Schützek noch Mikolajczak sehen die Mannschaft abstiegsgefährdet. Obwohl Scherpenberg gerade einmal zwei Punkte über dem Strich rangiert. "Wir waren noch nicht unter dem Strich und da sehe ich uns auch nicht. Wir orientieren uns viel mehr an die Mittelfeldplätze. Mit Blick auf die Tabelle sieht man doch, dass uns nur vier Punkte zum Beispiel auf GSV Moers fehlen, die Siebter sind", sagt Mikolajczak.